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05.01.2018 Freifunk in Cuba

Keine Hardware teurer als 100 US-Dollar

Internet ist in Cuba langsam und teuer, die durchschnittliche Bandbreite beträgt 572 Bit pro Sekunde und ein Festnetzzugang kostet je nach Bandbreite mehr als das durchschnittliche Einkommen. Das liegt auch an der jahrzehntelangen Sanktionspolitik durch die USA. Die einzige Glasfaserverbindung führt von der Insel nach Venezuela.

Wegen der Kosten hat sich neben den wenigen DSL Anschlüssen und den Nutzern über Smartphones, die ebenfalls erst ab 1 US $ pro MB erhältlich sind, eine Freifunk Community mit dem SNET entwickelt. Seit dem Jahr 2011 werden kleinere Nachbarschaftsnetze verknüpft, die für Computerspiele im Mehrspielermodus und für Filesharing aufgebaut worden waren.

Forscher von Universitäten aus Michigan, Colorado und Kuba haben dieses SNET untersucht und ihre Ergebnisse auf der Internet Measurement Conference im letzten November vorgestellt. Darüber berichtete auch ein Vortrag auf dem 34C3 in Leipzig in der letzten Woche.

Das SNET verbindet in der Hauptstadt Havanna über 100.000 Nutzer. Die einzelnen WLAN-Inseln werden über Richtfunkantennen, wie auch im Berliner Freifunk miteinander verbunden (meshen). Jeder Knoten versorgt bis zu 200 Nutzer. Die Untersuchung der Forscher brachte zu Tage, das es im Netz Routing-Schleifen gibt,  ein Symptom dafür, dass das OSPF-Routing und die manuelle Koordinierung bei dieser Größenordnung an ihre Grenzen stießen.

Trotzdem schafft das SNET eine durchschnittliche Übertragungsrate von 120 MBit/s, mit Spitzenwerten von 250 MBit. Es gibt Chaträume, Foren und Informationsquellen wie Wikipedia, einen internen Nachrichtenkanal mit rund 56.000 Nutzer und ein eigenes Entwicklernetz für Open-Source-Software, das Netlab.

Und das ist alles erlaubt?

Verboten sind Radio- und Fernsehdienste, Pornografie, kommerzielle Angebote, schon da sie einen Verstoß gegen kubanische Gesetze darstellen würden und FTP-Anwendungen werden zum Erhalt einer benutzbaren Bandbreite auf den Zeitraum von 3 Uhr morgens bis zum Mittag begrenzt. Ein einziger staatlicher Eingriff ist bekannt, in Pinar del Río wurde ein Spielernetzwerk von den Behörden verboten.

Mehr dazu bei https://www.golem.de/news/snet-in-kuba-ein-internet-mit-billigroutern-und-ohne-porno-1801-131945.html und folgende
und https://conferences.sigcomm.org/imc/2017/papers/imc17-final186.pdf


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Tags: #Freifunk #WLAN #Cuba #Snet #Smartphone #Informationsfreiheit #Anonymisierung #Pressefreiheit #Internetsperren #Netzneutralität #OpenSource
Erstellt: 2018-01-05 10:10:55
Aufrufe: 1383

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