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07.01.2020 Ein Fahrer im Auto wäre hilfreich gewesen

Mit dem selbstfahrenden Auto gegen die Wand

"Unfälle können wir auch" scheint das Motto des Konzept-Car Audi AI:ME auf der CES in Las Vegas zu sein. Das Modell ist bisher (glücklicherweise) nur ein Testfahrzeug - und entspricht im Aussehen auch nicht dem Abgebildeten links im Bild. ;-)

Der AI:ME ist nach Audi-Angaben auf autonomes Fahren bis Level 4 vorbereitet. D.h. der Fahrer darf sich während der Fahrt mit anderen Sachen beschäftigen und muss nicht damit rechnen "bei Gefahr" eingreifen zu müssen. Das würde ihm auch schwerfallen, denn im autonomen Fahrmodus fahren Lenkrad und Pedalerie des AI:ME ein. Dafür haben Fahrer und Beifahrer einen geräumigen Fußraum.

Die Steuerung erfolgt per Eye-Tracking. So lassen sich Menüs auf dem großen Display per Blickkontakt auswählen und geben dann weitere Ebenen frei. Auf Level 4 können aber auch Fahrer und Beifahrer VR-Brillen aufsetzen, um sich wie Passagiere unterhalten zu lassen.

In der Testfahrt endet dieser Versuch mit dem Kotflügel an einer Mauer. Laut einem Audi-Sprecher sei das Showcase-Car zwar mit seriennaher Sensorik ausgestattet, es fehlen jedoch wichtige Redundanzen. Wie wahr - ein Fahrer wäre hilfreich gewesen ...

Mehr dazu bei https://www.heise.de/newsticker/meldung/VR-Testfahrt-Im-Robo-Auto-gegen-die-Wand-4629020.html
und zum gleichen Thema https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/6947-20190715-bild-eines-strassenschilds-verwirrt-smart-car.htm
und https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/6909-20190608-autofahrer-soll-fuer-hackerangriffe-auf-sein-kfz-haften.htm


Kommentar: RE: 20200107 Ein Fahrer im Auto wäre hilfreich gewesen

Autonom fahrende Autos werden, falls sie sich durchsetzen zwei Effekte haben:
Der Automobilverkehr wird massiv zunehmen, da es ganz neue "use cases" für Autos gibt. Z.B. werden auch Leute Auto fahren können, die keinen Führerschein haben, fahruntüchtig sind, sogar kleine Kinder.
Der Fahrradverkehr wird zwangsläufig segregiert werden müssen. "Protected bike lanes", Hochbordradwege, usw. werden dann zur Pflicht, denn die autonomen Systeme können mit dem Radverkehr nicht umgehen.
Es ist verrückt, mit welch hohem Aufwand die Automatisierung des KFZ betrieben wird, dabei gäbe es Verkehrsmittel, die viel einfacher und mit viel geringeren Risiken automatisiert werden können: Schienenfahrzeuge!

Kl., 07.01.2020 13:19


RE: 20200107 Ein Fahrer im Auto wäre hilfreich gewesen

ja. Schienen hatten fast 150 Jahre Zeit sich auszubreiten. Durch 60 Jahre Individualverkehrförderung wurde dem aber widerstrebt. Nun haben wir den Salat. Unsere Straße muss eh bald saniert werden. Wo kann ich die Schienenverlegung für die Bimmelbahn beantragen?

Di., 07.01.2020 13:31


RE: 20200107 Ein Fahrer im Auto wäre hilfreich gewesen

da würde ich Dir teilweise widersprechen wollen.
1. sehe ich ähnlich, aber nicht weil das so sein "muss", sondern weil es von "der (Automobil-)Wirtschaft" so gewollt ist. Autonome Busse/Taxis könnten wesentlich effektiver eingesetzt werden, als das mit regulären Linien und Individualverkehr möglich ist. Ein erschwinglicher, autonomer ÖPNV würde m.E. den Verkehr entlasten. Aber das will halt keiner, der was zu sagen hat...
2. Im Gegenteil, autonome Systeme werden über kurz oder lang andere Verkehrsteilnehmer besser erkennen und schneller reagieren können als ein Mensch. Da ist die Kernfrage, inwieweit die heutigen, unfertigen Lösungen noch auf uns losgelassen werden.
3. Schienenfahrzeuge halte ich für bei weitem zu unflexibel, die sehe ich nur als gute und sichere Ergänzung des ÖPNV sowie ideal für den Langstreckentransport an.

To., 07.01.2020 13:53


RE: 20200107 Ein Fahrer im Auto wäre hilfreich gewesen

Die Straßenbahn ist sehr viel effizienter und umweltfreundlicher, nebenbei bequemer, als ein Bus. Gleichzeitig ist sie um Faktor 10 billiger als die U-Bahn, d.h. man kann vom gleichen Geld zehnmal so viel Strecke bauen.
Die Förderung der Schiene ist nur eben nicht gewünscht. Auch im kommenden Bundeshaushalt wird sehr viel Geld für die Straße bereitgestellt als für die Schiene.
Autonome Systeme werden immer den zahlenden Kunden, also den Insassen bevorzugen, niemals dem Schutz von Fußgängern oder Radfahrern Priorität einräumen.

Kl., 07.01.2020 14:16


RE: 20200107 Ein Fahrer im Auto wäre hilfreich gewesen

sind im Bundeshaushalt nicht nur die Fernverkehrswege drin, während der ÖPNV kommunale Aufgabe ist?
Ich glaube, in unserem 12.000-Seelen-Markt wird es nie ne Straßenbahn geben. Aber es gibt einen Marktbus, der nun auch mit den Nachbarorten harmonisiert. Wenn der elektrifiziert ist oder mit Wasserstoff fährt und als "Ruftaxi" kommt, kann ich mir so ein Konzept gut vorstellen. Da lohnt es sich ja nicht mehr, das Auto aus der Garage zu holen.

Di., 07.01.2020 14:44


RE: 20200107 Ein Fahrer im Auto wäre hilfreich gewesen

was die Straßenbahn angeht sind wir uns glaub' ich einig. Dennoch, die Effizienz etc kommt erst mit einer gewissen Ausbaustufe. Für wenig genutzte Strecken werden Ruftaxis immer noch deutlich besser sein.
Aber bitte jetzt nicht den Schutz-von-irgendwem mit der Erkennung-von-irgendwas vermengen!
Du sagtest ursprünglich, dass autonome Systeme nicht mit Radfahrern umgehen können - ich sage, doch.
Das mit dem "Schutz einräumen" passiert ja erst in kritischen Situationen, welche ja wohl hoffentlich die absolute Ausnahme sind! Die Frage mit dem "Insassenschutz" stellt sich nur, wenn es heißt "er oder ich!", nicht aber im Regelbetrieb. In letzterem hieße es "aha, ein Radfahrer voraus, ich kann den Sicherheitsabstand beim Überholen nicht einhalten, also bremse ich und bleibe dahinter". Eine Reaktion die Du beim menschlichen Fahrer wohl eher als "verd*mmter Schleicher, mach die Bahn frei oder ich fahr mit 5cm Abstand vorbei!" erleben wirst...

To., 07.01.2020 14:56


RE: 20200107 Ein Fahrer im Auto wäre hilfreich gewesen

In letzterem hieße es “aha, ein Radfahrer voraus, ich kann den Sicherheitsabstand beim Überholen nicht einhalten, also bremse ich und bleibe dahinter”. Eine Reaktion die Du beim menschlichen Fahrer wohl eher als “verd*mmter Schleicher, mach die Bahn frei oder ich fahr mit 5cm Abstand vorbei!” erleben wirst
Stimmt, das klingt realistisch. Die Frage ist, was auf Dauer passiert. Wenn der Autoverkehr durch die Regelkonformität der autonomen Systeme zu stark "ausgebremst" wird, könnte der politische Druck steigen, die Radfahrer auf die Radwege zu schicken. Andererseits kann es auch sein, daß die Mitfahrer im autonomen Auto gar nicht erst nervös werden, weil sie Netflix gucken

Kl., 07.01.2020 16:01


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Erstellt: 2020-01-07 10:01:55
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