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01.04.2021 Was hilft, was ist nur teures Beiwerk?

Effectiveness of Government Interventions

Die Neue Züricher Zeitung weist auf eine internationale Studie hin, die verschiedene Anti-Corona-Maßnahmen in diversen Ländern mit der Veränderung des R-Wertes vergleicht. Der R-Wert beschreibt, wie viele Menschen ein Infizierter durchschnittlich ansteckt und sollte möglichst unter 1 liegen.

Ein interessantes Ergebnis ist der Flickenteppich, d.h. in verschiedenen Ländern wurden bei ähnlicher Infektionslage die unterschiedlichsten Maßnahmen verordnet - aus Vorsorge, aus Unwissenheit, aus politischer Profilierung. Die Maßnahmen wurden auch nicht in den gleichen Situationen verordnet, sondern oft auf Grund politischer Stimmungen, vom wissenschaftlichen Standpunkt zu spät oder zu früh. Ein gutes Beispiel dafür ist die Verkündung des 1. Lockdown am 28.3. und die Pressekonferenz von Herrn Spahn am 17.4., wo der R-Wert bereits seit dem  21.3. unter 1 lag.

Die jetzt vorliegende Studie untersucht die Daten aus 7 nichteuropäischen und 34 europäischen Ländern über den Zeitraum Januar bis Mai 2020. Über die Entwicklung im Herbst und Winter liegt noch keine Untersuchung vor. Die zentralen Ergebnisse der Studie sind

  • Die effektivste Maßnahme war das Verbot des Zusammentreffens von mehr als 10 Personen in geschlossenen Räumen (Sport- und Kulturveranstaltungen, ...). Es senkte den R-Wert im Mittel um 42%. Wir fragen uns, was das für den ÖPNV bedeutet?
  • Mit -38% wirksam wurde die Schliessung von Schulen und Universitäten beurteilt, wobei nur die kombinierte Schliessung untersucht werden konnte, weil kein Staat dies einzeln angeordnet hatte.
  • Nur geringere Wirksamkeit bringt die Schliessung von Restaurants, Bars und Klubs (-18%).
  • Auch Ausgangssperren als zusätzliche Massnahme bringen nur mittelmässigen Erfolg (-13%).
  • Allein mit der Schliessung aller nicht notwendigen Geschäfte kann man nach der Studie den R-Wert nicht unter 1 drücken.

Vielleicht bringen weitere Untersuchungen über das Hin- und Her im Herbst und Winter mehr Licht ins Dunkel ...

Mehr dazu bei https://www.nzz.ch/wirtschaft/corona-massnahmen-versammlungsverbote-und-schulschliessungen-sind-besonders-effektiv-ld.1608587
und die Studie https://science.sciencemag.org/content/371/6531/eabd9338/tab-figures-data


Kommentar: RE: 20210401 Was hilft, was ist nur teures Beiwerk?

Bei der flüchtigen Lektüre der Studie sind mir folgende Punkte aufgefallen:
Die Unterscheidung von Grundschulen / Kindergärten und Oberklassenschulen / Universitäten. Die Autoren deuten selbst an, daß die Rolle dieser beiden Arten von Institutionen für das Infektionsgeschehen unterschiedlich sein könnte und mangels Datengrundlage nicht differenziert untersucht werden kann. Dementsprechend ist das Risiko, daß die Anhänger von generellen Schulschließungen sich mit der Studie munitionieren, der R0-Wert bekommt eine andere Bedeutung, wenn die Bevölkerung nicht mehr homogen ist. Jedenfalls habe ich eine Veröffentlichung darüber so verstanden: https://arxiv.org/abs/2005.00049v1 In einem früheren Beitrag, Mai 2020, ist diese Veröffentlichung zusammengefaßt, die Studie behandelt vorwiegend NPIs in einem kleinen Zeitfenster vom Anfang der Corona-Zeit. Das war die Zeit des Frühlingsanfangs, der 2020 eine frühsommerliche Form hatte. Um die Ergebnisse für politische Handlungsanweisungen nutzen zu können, müßten Daten für andere Jahreszeiten zur Verfügung stehen, denke ich mal, in der Studie wird selbst erwähnt, daß der Schwerpunkt der Betrachtung die Fallzahlen sind. Eine solche Betrachtung deckt nicht die Belastungen des Gesundheitssystems oder die Sterblichkeit ab. Noch ein Grund mehr, die Studie nicht 1:1 für politische Handlungsanweisungen zu nutzen.
Mittlerweise scheint es in der gelehrten Welt eine gewisse Nachdenklichkeit zu geben über die Chancen, Corona bekämpfen und ausrotten zu können. Möglicherweise muß die Menschheit versuchen, sich irgenwie mit diesem Virus zu arrangieren. Damit wäre für Deutschland zB. ein abrupter Richtungswechsel in der Corona-Politik verbunden. Begleiterscheinung derartiger Manöver sind oft erbitterte Auseinandersetzungen, um Reputation und / oder Berufskarrieren zu verteidigen. Damit wird das gesellschaftliche Zusammenleben vergiftet. Bevor es soweit kommt, wäre es gut, für die jetzige Corona-Politik quasi eine "weiche Landung" einzuleiten. Wäre für die Gesellschaft insgesamt besser.
https://www.spektrum.de/news/warum-herdenimmunitaet-wahrscheinlich-unmoeglich-ist/1852930

Be., 02.04.21 00:19


Kommentar: RE: 20210401 Was hilft, was ist nur teures Beiwerk?

Ja, es fehlen ganz viele Grundlagenstudien:
Wie kann man die Dunkelziffer vernünftig abschätzen? Wichtig für die "Herdenimmunität"
Kinder und Studenten müssen einzeln untersucht werden (s.o.).
Können Geimpfte Überträger sein, wenn sie nicht gerade in die Spucke eines Infizierten gefasst haben? Bei Biontech weiß man inzwischen, dass sie keine Viren tragen können, solange ihre Antikörper aktiv sind (also ca. 6 Mon oder bis ein Mutant auftaucht, bei dem die Impfung versagt).
...

Merwan, 02.04.21 10:36


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Tags: #Corona #Statistiken #Infektionen #Politik #Entscheidungen #Wirksamkeit #Studie #Medien #Zensur #Transparenz #Informationsfreiheit #Gesundheit #Diskriminierung #Ungleichbehandlung #Verhaltensänderung #Gesundheitsdaten #Freizügigkeit
Erstellt: 2021-04-01 09:12:51
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