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01.11.2022 Home Office Laptops als Spitzel zu Hause
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Überwachung: Jede Minute ein Screenshot ...

... und die Kamera kontrolliert ständig, wer am PC sitzt.

Das ist kein Horrorszenarion aus George Orwells Buch "1984", sondern die Praxis vieler Arbeitgeber in den USA, wenn die Beschäftigten im Home Office arbeiten wollen. nzz.ch schreibt: Als Bedingung für die Arbeit im Home-Office verpflichten viele Firmen in den USA ihre Angestellten dazu, auf den Geräten Überwachungssoftware zu installieren.

Und die Menschen nehmen diesen Horor hin ohne sich offen zu beschweren. Als Beispiel schreibt der Artikel über eine Büroangestellte aus Ohio: ... als der neue Firmenlaptop per Post kam, war Krutchiks Überraschung gross, erzählte sie der «Washington Post»: In der beigelegten Anleitung hiess es, dass sie nun ständig von einer Gesichtserkennungssoftware überwacht würde. Auch wenn sie im Home-Office war, würde der Chef ihr jede Sekunde bei der Arbeit zuschauen.

Wie die Marktforschungsfirma Gartner schätzt, nutzen 3 von 5 mittleren bis grossen Arbeitgebern in den USA inzwischen Überwachungssoftware. In den nächsten 3 Jahren werden 70% aller Arbeitgeber solche Überwachungstechniken nutzen.

Nach einer Umfrage von Microsoft sagten 85 Prozent der Manager, dass sie Probleme hätten, darauf zu vertrauen, dass ihre Angestellten in der Heimarbeit wirklich produktiv arbeiten würden.

Wie geht die Überwachung?

  • alle paar Minuten ein Foto des Bildschirms des Mitarbeiters,
  • messen, wie häufig die Tastatur bedient und die Maus bewegt wird,
  • erfassen, auf welcher Website gerade gesurft wird,
  • kontrollieren welche Mails empfangen und versendet werden,
  • erfassen, welche Dokumente ausgedruckt werden,
  • regelmäßig und zufällig ein Foto oder Video von der Laptop-Kamera mit der Gesichtserkennung abgleichen,
  • einige Programme lassen auch zu, dass der Arbeitgeber das Mikrofon am Laptop einschaltet, "um die Arbeitsatmosphäre zu kontrollieren",
  • aus diesen Daten wird ein "Produktivitätsscore" für jede/n MitarbeiterIn errechnet

Das Programm Remote Desk kann auch den Arbeitgeber alarmieren, wenn die Webcam feststellt, dass ein Angestellter vor dem Computer isst oder trinkt, falls dies nach den Regeln im Betrieb verboten sein sollte.

Was bringt die Überwachung?

Angeblich gibt es Studien, die eine um 30% verbesserte Arbeitsproduktivität festgestellt haben. Für uns stellt dies vor allem eine Methode dar, um den Menschen den Wunsch nach einer Beschäftigung im Home Office zu verleiden. Darüber hinaus stellt so eine Überwachung George Orwells Buch "1984" noch weit in den Schatten. Aus den Menschen werden nur noch versklavte Marionetten, die bei Verlust ihres Lebensunterhalts kein falsches Wort fallen lassen dürfen.

Bei uns kann man noch hoffen, dass diese Überwachungstechniken dank Mitbestimmung nicht oder mindestens nur in Ansätzen zum Einsatz kommen. Aber auch jegliche Ansätze davon stellen eine schweren Eingriff in die Privatsphäre des Einzelnen dar. Bewahren kann uns nur ein transparent offenes Betriebssystem wie Linux und eine genaue Kontrolle aller eingesetzten Module durch die Betriebsräte - wie schwer diese Aufgabe ist, habe ich selbst in einem großen Telekomunikationsunternehmen erlebt.

Rainer für Aktion FsA

Mehr dazu bei https://www.nzz.ch/technologie/ueberwachung-im-homeoffice-us-firmen-setzen-vermehrt-software-ein-ld.1708201


Kommentar: RE: 20221101 Home Office Laptops als Spitzel zu Hause

Der Überwachungshorror im amerikanischen Arbeitsalltag wurde schonmal sehr gut 2014 im Radiofeature vorgestellt:
https://html.duckduckgo.com/html/?q=feature%20beyond%20privacy%20ueberwachungsalltag%20in%20den%20usa

Ka., 01.11.22 11:56


RE: 20221101 Home Office Laptops als Spitzel zu Hause

Welcher IT-ler macht sowas denn mit? Gäbe es bei uns garantiert nicht - IT-ler und Betriebsrat in Personalunion.

St., 01.11.22 17:36


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Created: 2022-11-01 09:17:58
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