22.09.2016 Töten mit Handydaten und Drohnen geht

Gutachten für den NSA-Ausschuss widerlegt BND

"Wir haben doch nur die Handydaten weitergegeben" so die mehrfache Aussage von BND und Politik im NSA Untersuchungsausschuss. "Eine Positionsbestimmung mit diesen Daten ist viel zu ungenau" war das Mantra. 

Was, mit Mobilfunk- oder IMSI-Nummer lassen sich potenzielle Drohnenopfer nicht genau orten? Eine Informatikerstudie legt das Gegenteil nahe.

Wie Heise berichtet, kommt der Hamburger Informatikprofessor Hannes Federrath in einem Gutachten für den Ausschuss, das dieser vor allem auf Drängen der Opposition im Frühsommer in Auftrag gab, zu einem anderen Ergebnis. Schon Telefonnummern von Mobilfunknutzern sowie die internationale Teilnehmerkennung IMSI könnten aktuell und "konnten während des Untersuchungszeitraums weltweit zur Ortung eingesetzt werden", schreibt der Experte in dem von Netzpolitik.org veröffentlichten Papier. Voraussetzung sei es, dass "in der jeweiligen Region eine Funkabdeckung gegeben ist".

Auch mit der Gerätekennung eines mobilen Teilnehmers wie der IMEI (International Mobile Equipment Identity), die Electronic Serial Number (ESN), den Mobile Equipment Identifier (MEID) sowie der MAC-Adresse ist eine eindeutige Identifikation möglich.

Auch wenn die Funkabdeckung in Deutschland besser ist als in Afghanistan, so können  militärische Drohnen "zur autonomen Lokalisierung" eines Mobiltelefons "die Ausbreitungsrichtung der Funkwellen messen" und die fehlende Genauigkeit kompensieren.

Dazu werden die üblichen Triangulationsverfahren , wie die Methode Angle of Arrival (AoA) zur Richtungspeilung und möglicherweise eine Laufzeitpeilung (Time of Arrival ­ ToA) verwendet. Die Drohnen sind dabei IMSI-Catcher, sie simulieren eine Funkzelle und lesen Kennungen und Gerätenummern aus.

Bei einer Flughöhe von 2 Kilometern ist damit die Lokalisierung mit einer Genauigkeit von 5 bis 35 Meter möglich, sie verbessert sich bei geringerer Höhe. Damit sind zum Töten der Handybesitzer bei einem Zerstörungsradius mit Hellfire Raketen von 30m keine GPS Standortdaten notwendig, wie von BND-Seite immer wieder behauptet.

Mehr dazu bei https://www.heise.de/newsticker/meldung/Gutachten-fuer-den-NSA-Ausschuss-Toeten-mit-Handydaten-und-Drohnen-geht-doch-3328596.html
und https://netzpolitik.org/2016/informatik-gutachten-eine-telefonnummer-ist-ausreichend-um-eine-person-mit-einer-drohnen-rakete-zu-treffen/

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Erstellt: 2016-09-22 07:20:16
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