24.11.2018 Julian Assange in Gefahr

Assanges Lebensbedingungen in der ecuadorianischen Botschaft werden immer unmenschlicher

Nach dem Wechsel an der Spitze des Landes hat sich die Lage für Julian Assange in der ecuadorianischen Botschafter wesentlich verschlechtert. Der neue Präsident Moreno hat seinen Vorgänger Correa, der ihn vor der Wahl noch unterstützt hatte, ins Gefängnis gesteckt. Nun hat er auch das Mandat des ecuadorianischen Botschafters in Großbritannien beendet, der im Mittelpunkt der Verhandlungen über das Schicksal von WikiLeaks Mitbegründer Julian Assange stand. Damit wachsen die Bedenken über die Sicherheit des Whistleblowers.

WikiLeaks veröffentlichte am Mittwoch das Dekret, mit dem Lenin Moreno, der Präsident Ecuadors, den ecuadorianischen Botschafter in London, Abad Ortiz, entließ. Bisher wurde kein Nachfolger für den scheidenden Diplomaten genannt. Damit kann nun direkt vom Heimatland über Assange entschieden werden.

Hinter verschlossenen Türen gibt es intensive Verhandlungen zwischen hochrangigen britischen und ecuadorianischen Beamten über die Aussichten auf eine Exmission von Assange aus der Botschaft. Moreno sieht Assange "mehr als ein Ärgernis" und "ein ererbtes Problem". Trotzdem erklärte er wiederholt, dass Ecuador seinen Schutz nicht aufheben würde, es sei denn, der Whistleblower verstößt gegen eine Reihe strenger Regeln, die allerdings alle seine Meinungs- und Besuchsfreiheit einschränken.

Assanges sieht seine Lebensbedingungen in der ecuadorianischen Botschaft in London als immer unmenschlicher an - offenbar soll er psychisch gebrochen werden, damit er sich am Ende selbst ausliefert. Sobals er in britische Hände gerät droht ihm jedoch die Auslieferung in die USA, wo ihm lebenslange Haft, Folter und evtl. auch die Todesstrafe wegen seiner Veröffentlichungen auf Wikileaks drohen würden. Die USA sehen diese als Landesverrat an.

Update 26.11.2018 22:40: Hier die ersten Bilder von der Kundgebung vor der US Botschaft am Brandenburger Tor in Berlin


Inzwischen gibt es auf Youtube ein Video mit allen Reden von der Veranstaltung.

Auf der Kundgebung wurde vorgeschlagen einen Brief an die Botschaft Ecuadors zu senden. Aktion Freiheit statt Angst ist Mitunterzeichner dieses Schreibens. Wir werden den Brief morgen auf unseren Webseiten veröffentlichen.

Mehr dazu bei https://de.wikipedia.org/wiki/Julian_Assange
und https://www.rubikon.news/artikel/die-kreuzigung
und ein Aufruf zur Kundgebung für Julian Assange am Montag am Brandenburger Tor vor der US Botschaft https://www.aktion-freiheitstattangst.org/events/2339-20181126.htm


Kommentar: RE: 20181124 Julian Assange in Gefahr

Es geht hier nicht nur um die Person Julian Assange, sondern auch um das was er verkörpert: die Pressefreiheit!
Sobald er aus der Botschaft vertrieben wird, wird er in den Vereinigten Staaten wegen seiner Veröffentlichungen vor Gericht gestellt. Dies wird einen neuen und gefährlichen juristischen Präzedenzfall schaffen, den die Trump-Administration und künftige Regierungen gegen andere Publizisten und Medien anwenden werden, einschließlich derjenigen, die Teil des Mobs sind, der versucht, Assange zu lynchen. Das Schweigen über die Behandlung von Assange ist nicht nur ein Verrat an ihm, sondern ein Verrat an der Pressefreiheit.

Th., 25.11.2018 23:30


Kategorie[24]: Zensur & Informationsfreiheit Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/2YM
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Tags: #Grundrechte #Menschenrechte #Whistleblowing #EdwardSnowden #BradleyManning #JulianAssange #Zensur #Transparenz #Informationsfreiheit #USA #GB #Ecuador
Erstellt: 2018-11-24 09:52:57
Aufrufe: 1935

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