03.12.2018 CASA - Polizeidatenbank mit Kontaktpersonen

Am falschen Zeitungskiosk eingekauft - schon erfasst

Es geht um die Datenbank CASA der Berliner Polizei. Casa steht für „Computergestützte Anwendung für Sachbearbeitung und Auswertung“. Darin werden massenhaft Daten unbescholtener Bürger gesammelt, so die Antwort der Senatsinnenverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage. Inzwischen enthält CASA rund 240.000 Personendatensätze.

So enthält CASA 65.000 Personendatensätze, die nicht im unmittelbaren Zusammenhang mit einer Straftat stehen, 61.000 davon mit Vor- und Familiennamen. Die Überwachung von 100 islamistischen „Gefährdern“ führte zu fast 30.000 Datensätzen mit Vor- und Familiennamen, das Dezernat für die Bekämpfung linksextremistischer Straftaten verwaltet 2368 Datensätze mit Vor- und Familiennamen, unter Rechtsextremismus stehen 1059 Datensätze.

Wohl gemerkt, das sind nicht die "möglichen Täter" sondern deren Kontaktpersonen und der "Kontakt" kann der tägliche Zeitungskauf, der Döner oder einfach ein Zusammentreffen an der Bus-Haltestelle oder beim Fußballspiel sein. CASA erfasst Personen, die mit einem Kriminellen in Kontakt kamen oder stehen, Zeugen und Auskunftspersonen.

Ein normaler Bürger kommt sicher nicht auf den Gedanken sein Auskunftsrecht regelmäßig zu nutzen und bei der Polizei zu fragen in welchen Datenbanker er gespeichert ist. Deshalb wäre es richtig, wenn die Behörden die Menschen nach der Speicherung auch proaktiv informieren würden.

Leicht gemacht hat es sich die Berliner Polizei bei einer anderen Datensammlung. Wer informiert werden möchte, wenn sein Handy in einer Funkzellenabfrage aufgetaucht ist, kann sich bei der Berliner Polizei registrieren lassen. Bei Funkzellenabfragen werden in Großstädten in der Regel schnell Millionen Betroffene gespeichert. Aber wer möchte sich schon selbst registrieren, um zu erfahren ob er/sie registriert wurde?

Mehr dazu bei https://www.berliner-zeitung.de/berlin/polizei/240-000-personeneintraege-polizei-sammelt-massenhaft-daten-unbescholtener-buerger-31669032
und zur Registrierung für Funkzellenabfragen https://fts.berlin.de/


Kommentar: RE: 20181203 CASA - Polizeidatenbank mit Kontaktpersonen

Verständnisfrage: Wie wird denn festgestellt, ob ich mit einem Kriminellen an der Bushaltestelle zusammentreffe? Im Gegensatz zum Flughafen kontrolliert die BVG nur Fahrausweise, keine Pässe. Auch Zeitungskauf und Dönerkonsum sind anonym. Wie kann die Polizei so "Kontaktpersonen" ermitteln?

In., 03.12.2018 12:18


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Erstellt: 2018-12-03 09:19:38
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