Klauen für die Wissenschaft?
... ist der Titel einer Terra X - Wissens-Kolumne, die sich mit der wichtigen Frage beschäftigt, ob wissenschaftliche Veröffentlichungen hinter einer Paywall verschwinden dürfen, wie es seit einigen Jahren immer stärker praktiziert wird. Schon Aaron Swartz, ein US-amerikanischer Programmierer, Unternehmer, Autor, Organisator politischer Bewegungen und Hacktivist setzte sich gegen Internetzensur und für freie Veröffentlichung von Forschungsergebnissen ein.
Für seine "Befreiung" von 80MB von wissenschaftlichen Büchern wurde er zu 35 Jahren Haft verurteilt und nahm sich im Gefängnis das Leben. Andere "Diebe", die für das Training ihrer KI-Systeme Millionen von GB an Literatur, Wissenschaft und Wissen unberechtigt nutzen, wie Google, Meta u.a. gelten dagegen weiter als unbescholtene Milliardäre.
In dem verlinkten Artikel des ZDF untersuchen nun Harald Lesch, Mirko Drotschmann, Mai Thi Nguyen-Kim und Jasmina Neudecker ob das Verstecken des menschlichen Wissens hinter Paywalls noch zeitgemäß ist. Warum dürfen die Wissenschaftverlage mit dem Wissen ihrer Autoren Geld verdienen, von dem die Autoren (meist) nichts abbekommen, denn die haben ihre Ergebnisse im Rahmen ihrer Arbeit an den Unis geleistet.
Im verlinkten Artikel wird auch über eine geschicktere Nachfolgerin von Aaron Swartz berichtet. Alexandra Elbakyan gründete die Plattform SciHub und hat im Laufe dieses Projekts in 10 Jahren fast 90 Millionen Dokumente "befreit". Natürlich wurde auch SciHub von den Verlagen verfolgt und 2017 wurde einem großen Verlag Schadenersatz in Millionenhöhe zugesprochen. Nur SciHub verfügt natürlich nicht über Geld. Sci-Hub ist weiterhin juristisch nur schwer greifbar. Allerdings haben die Verlage durchgesetzt, dass auch der Zugriff auf die Webseiten von SciHub von großen Netzbetreibern seit einiger Zeit nicht mehr möglich ist, wenn man sich auf den "normalen Nameservice" verläßt. Für solche Fälle ist es sicherer mit einem Tor Browser unerkannt zu suchen ...
Die ethische Frage "Befreiung" oder "Diebstahl" diskutiert der verlinkte Artikel unter der Überschrift "Zwischen Diebstahl und Nobelpreis". Und das führt auch wieder zurück zur Ausgangsfrage "Für wen forscht die Wissenschaft?" und die Feststellung die Bertolt Brecht in seinem Theaterstück "Leben des Galilei" diesem in den Mund gelegt hat: "Ich halte dafür, daß das einzige Ziel der Wissenschaft darin besteht, die Mühseligkeit der menschlichen Existenz zu erleichtern."
... und nicht die Privilegien irgendwelcher Verlage zu mehren ...
Mehr dazu bei https://www.zdfheute.de/wissen/wissenschaft-publikationssystem-terrax-jens-foell-kolumne-100.html
Kommentar: RE: 20250603 Wem gehören die Ergebnisse der Forschung?
Sehr zu empfehlen: Tod eines Internet Aktivisten.
https://youtu.be/N40e4szI-LA
Mi., 03.06.25 09:50
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Erstellt: 2025-06-03 00:07:25 Aufrufe: 50
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