11.02.2020 Safer Internet Day 2020
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Digitalisierung im Dienste der Nachhaltigkeit

Gestern haben wir mit einer Cryptoparty aktiv in den heutigen Safer Internet Day (SID) hineingefeiert und versucht unsere Infrastruktur auf Lücken und Gefahren untersucht. Heute waren wir ebenfalls anlässlich des SID20 bei einer Veranstaltung des BMVJ und Bitkom e.V. wo es um die Möglichkeiten der Digitalisierung bei der Erfüllung der Nachhaltigkeitsziele 2030 der Bundesregierung (und der UNO) ging.

Es wurde diskutiert, wie Digitalisierung und Verbraucherschutz in den Dienst der Nachhaltigkeit gestellt werden kann. Anhand von ausgewählten Nachhaltigkeitszielen der UN-Agenda 2030 soll ausgelotet werden, wie sich eine gemeinwohlorientierte Zukunft mittels digitaler Technologien gestalten lässt. Im Fokus standen heute die Nachhaltigkeitsziele 9 (Industrie, Innovation, Infrastruktur), 12 (Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster) und 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz) aus der UN-Agenda 2030.

Das Programm von BMVJ und Bitkom umfasste eine Begrüßung durch Christine Lambrecht , Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz , und Dr. Bernhard Rohleder , den Bitkom-Hauptgeschäftsführer.

Es folgten zwei Vorträge

  • Unsere gemeinsame digitale Zukunft , Prof. Dr. Maja Göpel, Generalsekretärin des  Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung  Globale Umweltveränderungen (WBGU)
  • Die digitale Gesellschaft: Warum eine nachhaltige Entwicklung ohne disruptive Innovationen unmöglich ist , Prof. Dr. Nick Lin-Hi, Professur für Wirtschaft und Ethik, Universität Vechta

und Diskussionen zu den Themen

  • Nachhaltige Konsum- und Produktionsweisen –  nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster  sicher stellen (SDG 12)
  • Nachhaltigkeit und Transparenz: Mehr Vergleichbarkeit  für und mit Digitalen Diensten
  • Sofortmaßnahmen ergreifen, um den Klimawandel und  seine Auswirkungen zu bekämpfen (SDG 13)
  • Klima- und Umweltschutz: Welchen Einfluss hat die  Digitalisierung und welche Chancen ergeben sich?
  • Widerstandsfähige Infrastruktur und nachhaltige   Industrialisierung – eine widerstandsfähige Infrastruktur  aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung  fördern und Innovationen unterstützen (SDG 9)
  • Digitalisierung als Treiber für Innovation und  nachhaltige (Produkt-)Entwicklung - Digitalisierung im Dienste der Nachhaltigkeit

Die wichtigsten Erkenntnisse des Tages waren

  • 10% des weltweiten Stroms (von 25.000 TWh) werden durch das Internet verbraucht, viel davon wegen der Cloud- und Internet-Server.
  • Nur 9% (-13%) der weltweiten Ressourcen werden recycelt.
  • Großbritannien hat völlig unbemerkt die Kohleverstromung bereits bei 25 Pfund/to CO2 eingestellt.
  • Der Wassermangel im Rhein hat bei BASF zu 300 Mio. € Mindereinnahmen geführt.
  • Gute Nischenprodukte kommen oft nicht im Mainstream an.

Die Versprechen:

  • Digitalisierung- Dematrialisierung – Nachhaltigkeit wird nicht erfüllt.
  • Microsoft will bis 2030 CO2 neutral sein und bis 2050 alles in seiner Geschichte erzeugte CO2 neutralisiert haben.
  • SAP will bis 2025  CO2 neutral sein.
  • Google ist seit 2012 CO2 neutral.
  • Durch Smart Spray auf dem Acker sollen 80% der Pestizide eingespart werden.

Als Forderungen wurden formuliert:

  • Ein Recht auf Reparatur; Android Handys werden sinnloserweise nach 2 Jahren, iPhones nach 4 Jahren durch Neue ersetzt.
  • 2/3 der 18,2 Milionen Pendler in Deutschland würden gern zu Hause arbeiten. Das würde 1 Million to CO2 pro Jahr einsparen.
  • Eine öffentlich-rechtliche IKT muss einen Raum für Teilhabe schaffen.
  • Nachhaltigkeit muss bereits im BWL-Studium vermittelt werden.
  • Das Internet hat sich in den letzten 20 Jahren kommerzialisiert – deshalb muss die Macht der Konzerne beschränkt werden, z.B. durch eine Digitalsteuer.
  • bits&baeume fordert: 
    • Nachhaltigkeit,
    • Langlebigkeit,
    • Demokratie,
    • Bildung,
    • fairen Handel mit dem Süden und
    • Begrenzung der Internet-Monopole.
  • einen Einsatz von Blockchains (Distributed Ledger Technologies, DLT) zur Kontrolle von Lieferketten und Erzeuger-Labels.
  • Dazu sind Unternehmensdaten, die jetzt noch proprietär sind, norwendig, um sie für die Interessen der Menschen (Käufer und auch Erzeuger) zu nutzen.
  • Fridays for Future fordert:
    • den Menschen die Angst vor Zukunft/Arbeitsplatzverlust zu nehmen.
    • Menschen sollen nicht die Getriebenen sein.
    • Sozialen Ausgleich suchen, dazu die Digitalisierung nutzen
    • Ein Ende des Wachstums (zumindest in den entwickelten Ländern)
    • Steuerung durch den Staat

Eine Empfehlung:         Das Buch Quality Lab beschreibt die Dystopie eines Algorithmus, der bestimmt was wir „wollen“.
Der Satz des Tages:     Der Smart-Wahn führt zur Pillepallisierung der menschlichen Existenz.

Die interessante Veranstaltung endete mit einem Hinweis auf die weitere Auseinandersetzung mit den Nachhaltigskeitszielen 2030

am 19.6. beim bundesweiten Digitaltag und
am 1.12. beim EU-weiten Consumer Day in Halle

Mehr dazu bei https://www.bitkom.org/Themen/Datenschutz-Sicherheit/Datenschutz/Artikel-Safer-Internet-Day-2.html


Category[26]: Verbraucher- & ArbeitnehmerInnen-Datenschutz Short-Link to this page: a-fsa.de/e/37R
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Created: 2020-02-11 19:33:55


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