Demonstration gegen Abschiebungen nach Afghanistan

Beginn: Sa, 10. Dez 12:00 CET 2016
Ende:   Sa, 10. Dez 15:00 CET 2016
Ort:   Berlin-Moabit, U-Bhf Turmstraße
Geodaten: (N52.5260),(E13.3413)
Kartenausschnitt anzeigen:

Kontakt: https://www.facebook.com/events/255805784834235/
Tags: Grundrechte, Asyl, Flucht, Folter, Abschiebung, Migration, Frontex, Fluggastdatenbank, EuroDAC, Rückführungen, Afghanistan, Verfolgung

Afghanistan ist alles andere als sicher


Seit mehr als drei Jahrzehnten sind Menschen auf der Flucht vor Terror und Krieg. Keine Abschiebungen nach Afghanistan!

DEMONSTRATION AM 10.12.2016, UM 12:00 UHR, U-BAHN TURMSTRAßE, BERLIN

Der nun seit fast vier Jahrzehnten andauernde Krieg in Afghanistan hat 6
Millionen Menschen weltweit in die Flucht getrieben, und 2015 mehr als
200.000 Menschen nach Europa. Damit gehören Afghan*innen zur
zweitgrößten Gruppe Asylsuchender in der Europäischen Union. Der Abzug
internationaler Truppen und der damit verbundene wachsende Einfluss der
Taliban sowie der Eintritt der IS (Islamischer Staat)machen Afghanistan
zu einem der unsichersten Flecken auf der Erde. Die Situation verschärft
sich durch die Unfähigkeit der langsam zerfallenden Einheitsregierung
adäquat auf die politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen
Herausforderungen zu reagieren. Der größte Anteil der Geflüchteten sind
Angehörige religiöser und ethnischer Minderheiten, Frauen und Kinder.
Allein die Ereignisse der vergangenen sechs Monate sind ein Zeugnis
dafür, dass Afghanistan alles andere als ein sicheres Herkunftsland ist.

* Im Juli starben mehr als hundert friedlich demonstrierende Menschen
durch einen Bombenanschlag in der Hauptstadt Kabul.
* Im September
wurden zum wiederholten Male unschuldige Zivilist*innen in der Provinz
Wardak durch die IS-Miliz entführt und enthauptet. Im selben Monat
eroberte die Talibanbewegung zum zweiten Mal in diesem Jahr die einst
durch die deutsche Bundeswehr mitverwaltete und sichergestellte Provinz
Kunduz. Zehntausende Menschen wurden innerhalb ihres Landes vertrieben.
* Im Oktober während des Aschurafestes starben hunderte Angehörige der
schiitischen Glaubensrichtung bei aufeinanderfolgenden Terroranschlägen
in Kabul und Masar-I-Sharif.
* Im November kam es landesweit zu
vermehrten Entführungen unschuldiger Zivilist*innen. In der Provinz
Faryab wurde ein junges Paar außergerichtlich zum Tode verurteilt. Bei
einem terroristischen Bombenanschlag auf das deutsche Konsulat in
Masar-I-Sharif kamen sechs Menschen ums Leben, über hundert wurden
schwer verletzt. 27 Menschen fielen einem Anschlag auf eine Moschee in
Kabul zum Opfer, dutzende schwer verletzt.

Und dies ist nur der kleine Bruchteil an Informationen, der es in die
europäischen Medien geschafft hat. Allein in den letzten neun Monaten
wurden über 2.500 Menschen durch unzählige Anschläge und
außergerichtliche Entscheide getötet. Gleichzeitig wächst täglich die
Gefahr des Ausbruchs eines ethnischen und sektiererischen Bürgerkriegs.
Terroristen, wie Taliban und IS, gewinnen dramatisch schnell an
territorialem Einfluss, während die afghanische Regierung
zusammenbricht. Inzwischen kontrollieren Taliban und der IS mehr als die
Hälfte aller Provinzen. Durch die steigende Zahl an Terroranschlägen und
Kriminalität durchleben die Menschen in der Hauptstadt Kabul eine
fortwährende Angst um das eigene Leben und das ihrer Angehörigen. Die
afghanische Wirtschaft ist gekennzeichnet durch die anhaltende und stets
wachsende Kriegs- und Kriminalitätsökonomie, in der Talban, der IS,
Drogenbarone und Schmuggler als die lukrativsten Arbeitgeber gelten.

Afghanistan kann weder für Einheimische noch für Auslandsvertretungen
und NGOs als sicher gelten. Eine Abschiebung nach Afghanistan bedeutet
das Todesurteil für Frauen, Kinder und ältere Menschen, und für Männer
die Zwangsrekrutierung - entweder für Taliban, den IS oder die syrische
Armee zu kämpfen (vor allem im Iran werden afghanische Männer gezwungen
für das Assad-Regime zu kämpfen). Mit dem im Oktober unterzeichneten
EU-Afghanistan-Abkommen wird die Weiterbewilligung von Hilfsgeldern an
eine Wiederaufnahme der Flüchtlinge durch die afghanische Regierung
geknüpft. Diese unmenschliche Art der Erpressung seitens der EU
widerspricht allen humanistischen und demokratischen europäischen
Idealen.

Wir erklären mit gemeinsamer Stimme…

1. das EU-Afghanistan Abkommen als menschenrechtswidrig;

2. die Abschiebung junger Männer als einen Zwang in den Kriegsdienst -
in Afghanistan oder in Syrien;

3. die afghanische Regierung als unfähig, die Grundbedürfnisse von 1,5
Millionen Binnenflüchtlingen und zehntausenden Rückkehrer*innen aus
Pakistan, dem Iran und Europa zu decken;

4. die wenigen sogenannten sicheren Regionen in Afghanistan zu
isolierten Gefängnissen, deren Zufahrtswege und Nachbarregionen
Schauplätze von Entführungen und Terroranschlägen sind.

… und fordern…

1. den sofortigen europaweiten Abschiebestopp nach Afghanistan;

2. das sofortige Einstellen des medialen und institutionellen
Psychoterrors mit der ständigen Androhung einer Abschiebung gegen
Menschen, die seit fast vier Jahrzehnten auf der Flucht vor Krieg und
Terror sind;

3. die sofortige Aufnahme afghanischer Menschen in Integrations- und
Partizipationsmaßnahmen.

Schließt euch unseren Forderungen an und kommt am Internationalen Tag
der Menschenrechte zur Demonstration am Samstag, den 10.12.2016um 12:00
Uhr, U-Bahn Turmstraße.

Solidarität mit allen afghanischen Geflüchteten! Abschiebungen stoppen!

Afghanisches Kommunikations- und Kulturzentrum e.V. African Refugees
Union BBZ - Beratungszentrum und Betreuungszentrum für junge Flüchtlinge
und Migrant*innen Bündnis für bedingungsloses Bleiberecht Etihad Berlin
Flüchtlingsrat Berlin e.V. Hazara World Council International Women
Space Interventionistische Linke Berlin Jugendliche ohne Grenzen KuB -
Kontakt- und Beratungsstelle für Flüchtlinge und Migrant_innen e.V
Migrationsrat Berlin-Brandenburg e.V. Newsgroup Afghanistan Pro-Asyl
Verein iranischer Flüchtlinge in Berlin e.V. Wearebornfree! HUMANITY
MATTERS Women in Exile Yaar - Bildung, Kultur, Begegnung e.V.
Salsaalnews AENA Group

https://www.facebook.com/events/255805784834235/

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